In letzter Zeit hatte ich damit begonnen, den Schriftduktus des Gesetzeskodexes von Vinodol zu erlernen, da ich ihn gerne für kalligraphische Arbeiten einsetzen wollte.
Man kann die alten Schreiber nur bewundern, wie sie die Glagolica genutzt, geformt und sie schließlich auch in eine moderne Form überführt haben, verglichen mit der ursprünglichen, schwer zu schreibenden runden Glagolica.
Schließlich wurde die Idee, einen Font zu entwerfen, der sich an die Formsprache des Gesetzeskodexes von Vinodol anlehnt, umgesetzt.
Die Buchstaben sind leicht modifiziert, um im Ergebnis ein einheitliches Schriftbild zu erhalten.
Für die Großbuchstaben wurden die allgemein bekannten Formen verwendet, da der Text des Gesetzeskodexes von Vinodol überwiegend mit Kleinbuchstaben geschrieben ist, mit nur einigen, wenigen Großbuchstaben, welche für den Font als Beispiel hätten dienen können. Diese sind der Formsprache der Kleinbuchstaben so angepasst, dass sie mit diesen ein harmonisches Schriftbild ergeben.
Der Font enthält eine große Menge an Ligaturen, ferner sind auch einige Buchstabenkombinationen als OpenTypen-Features programmiert, um den geschriebenen Text richtig darstellen zu können. Diese bei der Texteingabe automatisch herbeigeführten Änderungen des Schriftbildes funktionieren allerdings nur in Verbindung mit Microsoft Office ab der Version 2010. In älteren MS Office Versionen sind die Ligatur-Funktionen nicht verfügbar und der eingegebene Text bleibt so, wie er ist. Allerdings kann man alle Ligaturen manuell in den Text einfügen.
Der Font „Vinodolski Zakon“ nutzt sowohl die lateinischen, als auch die glagolitischen Unicodeblocks. Die Felder für Unicode lateinisch sind mit glagolitischen Graphemen belegt, so daß man lateinisch geschriebene Texte direkt in die glagolitische Schrift konvertieren kann.
Im Oktober 2011 wurde eine Vereinbarung getroffen, daß für die lateinischen Buchstaben Q, W und X neue Grapheme für die Glagolica entworfen werden sollen, so daß es keine Schwierigkeiten mehr bei der Übertragung von Text mit lateinisch geschriebenen Buchstaben in glagolitische Buchstaben gibt. Diese neuen Grapheme sind ebenfalls in den Font „Vinodolski Zakon“ eingefügt.
Der genaue Wortlaut der Lizenzbedingung ist unter folgendem Link nachzulesen:
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalcode