Seit ich der glagolitischen Schrift das erste Mal 1990 beim Besuch in der Kathedrale in Zagreb begegnete, hat sie mich nicht mehr losgelassen und seither ist meine Begeisterung für die Glagolica über die Jahre ständig gewachsen, so daß ich sie schließlich einfach erlernen mußte.
Da ich in Deutschland lebe, habe ich lange Zeit nichts näheres über die Glagolica in Erfahrung bringen können, bis ich im Jahr 2000 meinen ersten Internetzugang erhielt. Damals habe ich erste einfache Info-Seiten über die Glagolica gefunden. Mein mir selbst gestecktes Ziel, diese Schrift zu erlernen, erschien mir mit Hilfe dieser Seiten äußerst schwierig und so habe ich noch einige Zeit gebraucht, mich des Erlernens der eckigen Glagolica anzunehmen.
Mit der Zeit habe ich immer mehr Informationen über die Glagolica übers Internet gesammelt und so bin ich eines Tages Anfang 2005 auf die Seite "Kleiner Einstieg in die kursive Glagolica" von Prof. Darko Žubrinić gestoßen. Es schien mir, als habe ich genau auf solch eine Internet-Seite gewartet und so habe ich dann das Schreiben mit der kursiven Glagolica nach dem dortigen Schriftbeispiel erlernt.
Nachdem ich die kursive Glagolica beherrschte, lenkte ich meine Aufmerksamkeit auf geschriebene Beispiele. Dabei war mir die Internetseite "Od librarije" (über die Bibliothek) sehr hilfreich. Hier konnte ich das erste Mal zusammenhängende Sätze lesen und Verständnis darüber erlangen, wie welche Buchstaben und Ligaturen verwendet wurden.
Später hat sich durch wiederholtes Üben verschiedener Schriftstile unterschiedlicher zeitgeschichtlicher Dokumente schließlich meine individuelle Handschrift herausgebildet.
Mit der Zeit reichte mir das jedoch nicht mehr, und so fing ich an, nach Möglichkeiten zu suchen, die Glagolica auf dem PC zu nutzen - und ich fand sie auch.
Aber das, was ich vorfand, stellte mich nicht zufrieden, da ich der Meinung war, daß diese bisherigen Fonts in keiner Weise die Erhabenheit eines Textes, geschrieben mit der glagolitischen Schrift, widergeben konnten.
Und so faßte ich schließlich den Entschluß, selbst einen Font für die kursive Glagolica zu kreieren.
Ich betrachte das als meinen Beitrag, daß die Glagolica in diesem elektronischen Zeitalter nicht in Vergessenheit gerät.